Prof. Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin (geb. 1977) studierte an der TU Berlin Erziehungswissenschaft und Soziologie und promovierte 2011 zum Dr. phil. im Bereich Professionssoziologie. Darauf folgten Forschungstätigkeiten am Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin an der Universität Tübingen, am Institut für Neurowissenschaften am Forschungszentrum Jülich und am Institut für Gerontologie, Dortmund. Während ihrer Tätigkeit an der Fakultät für  Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld absolvierte sie ihr zweites Promotionsstudium und schloss im Jahr 2018 mit ihrer Dissertation zum Thema „Stärkung der Selbstmanagement-Kompetenzen pflegender Angehöriger türkeistämmiger Menschen mit Demenz“ mit dem Dr. PH ab. Seit September 2017 bekleidet sie die Professur für „Interprofessionelle Handlungsansätze mit Schwerpunkt auf qualitativen Forschungsmethoden in Public Health“ an der Alice Salomon Hochschule, die an der Berlin School of Public Health an der Charité Berlin angesiedelt ist.

Versorgung wird häufig im Kontext von Kulturspezifität oder Kultursensibilität verstanden. Zumeist beziehen sich essentialistisch verstandene Kulturbegriffe auf Herkunft und Religion. Gesundheitliche und pflegerische Bedürfnisse von Menschen hängen jedoch von mehr Faktoren als der Herkunft oder der Religionszugehörigkeit ab. Künftig sollte im Rahmen einer diversitätssensiblen Versorgung stärker ein Blick auf unterschiedliche Diversitätsmerkmale gerichtet werden, um eine nutzer*innenorientierte Versorgung einer zunehmend diversen Gesellschaft adäquat gewährleisten zu können.

Alter, Vielfalt, Demenz – Diversitätssensible oder kultursensible Versorgung_H.Tezcan-Güntekin