Julika Loss ist Ärztin und seit 2001 im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention tätig. Sie arbeitete an der Universität Bayreuth (Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften) und an der University of Sydney, Australien (School of Public Health). Hier betreute sie verschiedene Gemeinde- und Schul-Projekte zu den Themen Ernährung, Bewegung und Sucht. 2010 wurde sie als Professorin für Medizinische Soziologie an die Universität Regensburg berufen. Aktuell ist sie mit der Begleitevaluation von MiMi Bayern beauftragt.

Ob Prävention oder Krankenversorgung – wichtig ist: Wir sollten das Augenmerk nicht darauf haben, ob sich Menschen gesundheitsbewusst und therapietreu verhalten. Vielmehr sollten wir darauf schauen, ob die Lebenswelten und Rahmenbedingungen es den Menschen ermöglichen und erleichtern, sich gesundheitsbewusst oder therapietreu zu verhalten. Das ist oft nicht der Fall – und hieran müssen wir ansetzen. Das gilt für Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund. Barrieren können für Migrantinnen und Migranten aber höher sein – das dürfen wir nicht vergessen! Nur so können wir gesundheitliche Ungleichheiten verringern.